Montag, 29. November 2010

Salamanca

Dieses Wochenende also hat Spanien seine zweite Chance erhalten. Organisiert wurde der Trip vom ESN-Büro, das eine eigene Beschreibung verdient:

Das ESN-Büro (Erasmus Student Network) besteht aus +/- 5 Leuten und ist eigentlich dafür da das soziale und kulturelle Rahmenprogramm für die Internationals zu organisieren. Da das viel mit Nachtleben zu tuen hat, geht es auch um Geld und das zieht dann einiges an Gelichter an.

Fred habe ich noch in unangenehmer Erinnerung aus der Suche nach meiner ersten Bleibe hier in Coimbra. Er hat sich damals nicht immer ethisch korrekt verhalten, aber nachdem wir alle nach kurzem Streit ohne finanziellen Verluste ausgestiegen sind, trage ich es ihm nicht nach – Coimbra ist auch zu klein für offen ausgetragene Konflikte. Gewisse Betrugsvorwürfe hört man immer wieder und ich finde sie sehr glaubwürdig. Sonderlich glänzen tut er jedenfalls nicht.

Adriano, ein Brasilianer, ist der Präsident des ESN-Coimbra und hat sich wahrlich ein paar Zeilen verdient. Er war die ganze Zeit hackedicht, hat die Mädels ordentlich derb belästigt, im Bus „gesungen“ und getrommelt während alle nur schlafen wollten, und sich auch sonst nur wie der größte Idiot aufgeführt. Zerbrochene Gläser, peinliche Sprüche und angegangene Passanten säumen seinen Weg. „Que grande error que foi seu nascimento“ (Was für ein großer Fehler war seine Geburt)? Am Ende hat er dann noch einen Hund von einer Autobahnraststätte mitgehen lassen, es nicht geschafft die Hose zuzumachen und wollte die Mädels nu mal, mit offener Hose und mit seinem „neuen“ Hund beeindrucken. MANN!!!!!! Puta que o pariu...

Die einzige mit Grips unter ihnen ist eine Portugiesin (Name unbekannt) die wohl den organisatorischen Teil über hatte und Stunde um Stunde ein noch längeres Gesicht gezogen hat. Sie hat nicht viel geredet und sich mit Blick auf ihre Kollegen einfach still betrunken. Ich vermute mal ihr fehlt Kraft und Position die anderen Idioten rauszuwerfen...

So nachdem ich mir das von der Seele geschrieben habe kommen wir jetzt zum guten Teil der Reise, nämlich Salamanca.

Lindíssimo! Die Stadt hat wirklich was. Sie ist Coimbra nicht unähnlich. Sehr klein, die älteste Universität des Landes, wunderschöne Altstadt, lässige Lokale. Mann kann auf den Turm der Kathedrale hinauf und von oben schaut das Viertel der Stadt aus, wie ich mir das alte Rom vorstelle. Rote Ziegeldächer auf Häusern mit braunen Wänden, kleinen Fenstern und großen Atrien im Inneren. Die Universität selbst ist im gleichen Stil errichtet. Elegant, spanisch, gepflegt.

Überhaupt läßt sich die Architektur der Stadt sehr mit dem Wort "lichtvoll" beschreiben. Ähnliches hab ich mir schon in Barcelona gedacht, aber dort kam das aufgrund der anderen Erfahrungen nicht so zum tragen. In Salamananca fühlt man sich damit einfach gut aufgehoben. Auch hat man nicht das Gefühl ein wandelnder Geldschein zu sein, alles geht seinen Gang und man is halt ein Tourist/Student mehr in der Stadt.

Fortgehen kann man in der Stadt irrsinnig lässig und sieht auch allerhand Erasmusvolk herumstreunen. Wirklich seeehr nahe an Coimbra... Auch ist die Stadt nicht sonderlich teuer und die Leute, die ich getroffen habe, waren alle ziemlich cool. Mit Portagnol (Mischung aus Spanisch und Portugiesich) kommt man mehr schlecht als recht durch, aber ab einer gewissen Stunde spricht man bekanntlich sowieso alle Zungen der Welt. Das einzige Problem war eine Kältewelle, die die Temperaturen auf unter 5°C gedrückt hat und das sehr seltsame Taxisystem, das uns alle zum warten in der Kälte gezwungen hat am Ende.

Am letzten Tag noch mal ein wenig durch die Altstadt irren, futtern und dann zurück zum Bus in dem leider auch das ESN-Team schon auf uns wartet und ab nach Hause. Auch nicht schlecht: der Busfahrer hat sich an der letzten Raststätte (wo jetzt irgendjemandem ein Hund fehlt, s.o.) noch schnell ein Seiterl eingebaut, seelenruhig in Uniform mit uns am Tisch.

Fazit: Spanien hat sich für mich gerettet was es nach Barcelona auch bitter nötig hatte. Vielleicht hab i nu mal Zeit und Geld für Madrid über, war auf alle Fälle lässig!

Mittwoch, 24. November 2010

Greve geral

Heute hatten wir mehr oder minder frei an der Uni, weil nämliche Greve geral (Generalstreik) angesagt ist. Wenn man ein bisschen hinter die Kulissen von Erasmus-Wonderland schaut, findet man schnell heraus, daß die Portugiesen im Vergleich zu uns scho ziemlich arm sind. Weil aufgrund von irgendwelchen Rechenproblemen bei den Banken ein paar Euro im Staatshaushalt fehlen hat sich die Regierung doch tatsächlich dazu entschlossen die ohnedies schon marginalen Beihilfen und Sozialleistungen noch zu kürzen. Irgendwie überall das gleiche Spiel in allen Ländern. Ich würde das eher als neues Geschäftsmodell der Banken bezeichnen und nicht als Krise.

Naja wie dem auch sei: Heute frei, also gestern fortgehen. Gratis Filmvorführung im HS der Psychologie. Thema Wasser, Menschheit und Zukunft... nur so viel: Gier ist eine ganz schlechte Eigenschaft im Umgang mit Ressourcen und zum Glück leben wir (ihr) in Österreich... Nach solch schwerer Kost sind wir dann doch recht schnell beim Portwein gelandet, den wir in der recht lauen Nacht auf meiner Dachterrasse leeren konnten und haben uns dann ins Nachtleben gestürzt. Ich habe dazu auch meine erste dichte Diskussion über Chemie und Nomenklatur auf portugiesisch abgewickelt und bin richtig stolz auf mich, daß das geklappt hat. Zumindest hatte ich den Eindruck, daß es das hat...

Also mal wieder ins Nachtleben, mittlerweile für mich schon richtig üblicher Wahnsinn in der Stadt, weil am nächsten Tag frei ist. Jubel, Trubel, Heiterkeit in einer warmen Nacht die zu jeder Stunde noch verschwommener gewirkt hat. Irgendwann bin ich dann plötzlich allein dagestanden oder besser zu mir gekommen und wollte die Chance ergreifen um mich heim zu schleppen. Aber siehe da, eine Gruppe Brasilianer hat mich aufgelesen und NOCH AMAL mitgeschliffen. Resultat heute beim Aufstehen: Gaaanz schlimm.

Netter Zug des Greve Geral: Eine Cantina hat heute offen gehabt, um uns arme Kinder auch zu speisen und noch dazu war das Essen dort heute ausgezeichnet. Hoffen wir, daß die Leute auch erreichen wofür sie auf die Straße gehen. Auf jeden Fall sehr nett, daß sie uns nicht dabei verhungern lassen, was ich ja auch eingesehen hätte ;-)

Samstag, 20. November 2010

Noites do Outono

Ich habe mich ja schon richtig gewundert, daß seit dem Latada, das mittlerweile wieder einige Wochen her ist, eigentlich kein weiteres mehrtägiges Studentenfest angebrochen ist. Aber in dieser Sache ist auf die Portugiesen Verlaß und so gibt es aktueller Weise die Noites do Outono – übersetzt so viel Herbstnächte.

Und Herbst trifft die Sache eigentlich auch recht genau. Die Temperaturen sind weit entfernt von dem was man in Österreich unter kalt verstehen würde aber sie laden auf jeden Fall nicht mehr dazu ein die Nächte im Freien zu verbringen wie bisher. Man kann eigentlich auch nur mehr an besonders warmen Tagen tagsüber allein mit Leiberl raus, und die Nächte ohne Jacke geht gar nicht mehr. Was mir hier in Portugal ein wenig fehlt: Wenn es schon kühl/kalt werden muß, dann hätt i wenigstens gern a romantischere Stimmung. Das geht in Österreich ziemlich gut mit Schneefall und Glühwein läßt sich die Zeit nämlich gut aushalten. Hier isses einfach nur kühl und es regnet ausgesprochen oft.

Zurück zu den Noites: Da wir uns also in beschriebener Klimasituation befinden, finden diese Noites meistens in den Fakultäten statt. Letztes Mal war das dann ungefähr so:

Treffpunkt größter HS der Psychologie. Verschiedene Tunas (die studentischen Orchester, die ich in am anderen Artikel scho mal erwähnt hab) wetteifern miteinander um die Gunst die Publikums. Es läuft eigentlich immer gleich ab: Vorher 2 melancholische Lieder und am Ende ein fröhliches und mitreißendes. Es ist wirklich ein Genuß ihnen zuzuhören!! Und ich muß sagen die Tuna der medizinischen Fakultät kann wirklich was.

Am Ende sind wir dann alle (inklusive der Tunas) ins Santa Cruz gegangen, dem Nobelcafé in Coimbra, in dem man für 5cl Whisky tatsächlich 3 Euro zahlen muß. Dafür befindet es sich auch in einem alten gotischen Bogengewölbe. Naja, man gönnt sich ja sonst nichts... Und so sind wir mit den Tunas, die natürlich hin und wieder doch musikalische Einlagen bringen mußten, bis spät in die Nacht dort gesessen haben gefeiert und getrunken.

Irgendwie fühle ich mich gar nicht mehr fremd in dieser Stadt. Als Erasmus-Student hat man zwar von vornherein einen gewissen Ruf, aber man ist trotzdem oder vielleicht gerade deswegen schon sehr willkommen. Wenn man ein zumindest ein bisschen portugiesisch spricht und noch dazu trinken kann, hat man eigentlich schon alle Voraussetzungen für die soziale Akzeptanz erfüllt. Wär doch fein, wenn das in meinem Land auch so wär...

Sonntag, 14. November 2010

Real Republica - der kleine Staat im großen

Weil ich gestern die verregnete Nacht in einer Real Republica bei einem Konzert verbracht habe, denke ich es ist an der Zeit ein wenig mehr von diesen Institutionen in Coimbra zu erzählen.

Republicas sind im Grunde genommen so was wie besetzte Häuser, nur mit dem Unterschied, daß die besetzten Häusern den Bewohnern gehören. Es gibt relativ viele davon und sie sind überall durch die Stadt verstreut. Die meisten nicht explizit politisch, aber bei den mitgeschnittenen Gesprächen erinnert man sich dann schon sehr an die kitzekleine linke Szene in Österreich.

Nach dem Latada und den ganzen anderen Festen zu Semesterbeginn fangen jetzt die Republicas Konzerte, Diskussionsabende (boah Anstrengend, nu dazu in portugiesich), Festas und andere Kleinigkeiten zu organisieren. Da die in Besitz genommenen Häuser meist ausgesprochen stattlich sind, lassen sich auch wirklich viele Leute unterbringen.

Das gestrige Konzert bestand einfach aus improvisierten Instrumenten zum spielen einiger brasilianischer Lieder. Hier treffen sich also die ganzen Alternativen Coimbras um zu feiern. Weil ich das erste Mal in dieser Republica (Bato Abaixa) war und ein wenig verloren drein geschaut habe, ist gleich ein Mädel auf mich zu um mir stolz ihre Republica zu präsentieren. Es ist dies eine der älteren Republicas (mehr als 60 Jahre) und die Namen der Gründer sind auf der Mauer eingraviert worden. Witzige Kombination – besetztes Haus UND Traditionsbetrieb. Sie sind zwar nicht deklariert links aber haben so ziemlich alles an Organisation nach basisdemokratischen Prinzipien organisiert, es gibt also so was wie einen „conselho da casa“... also so eine Art Plenum des Hauses.

Von überall her geklaute Straßenschilder und Hinweistafeln sind im Haus überall so angenagelt worden, daß man sich auch gleich halbwegs zurecht findet. Sie haben sogar ein Museum (Schild dazu natürlich geklaut) im Keller eingerichtet. Bei dem Versuch diesen ein wenig auszubauen, sind sie nämlich auf einen alten römischen Bogen gestoßen und haben dann rundherum noch alle möglichen Artefakte aus ihrer eigenen Vergangenheit drapiert – voilá ein Museum im Keller.

Irgendwie habe ich diese Form von Kreativität schon vermißt. Im generell sehr viel weniger organisierten Portugal fallen solche Gemeinschaften zwar viel weniger auf als in Österreich, wo der Kontrast schon erheblich höher ist. Aber es ist einfach nett so was hin und wieder zu sehen und erinnert mich an manche im Hörsaal verbrachte Nächte letzten Herbst (meine Güte ist das wirklich ERST EIN JAHR her). Außerdem wird sich in den Republicas sicher ein Zentrum für die geplanten Proteste – Sparpakete gibt’s auch hier – finden.

Wie dem auch sei, das Konzert war nett, der Abend war fein und ein österreichischer Erasmusstudent ist dann auch sehr relaxed heim in sein Bett gefallen.

Dienstag, 9. November 2010

Barcelona

Also gleich vorweg: Man hat im Formular für Erasmus die Möglichkeit mehrere Universitäten zu nennen an die man gerne gehen möchte. Meine zweite Wahl nach Coimbra wäre Barcelona gewesen. ICH BIN UNENDLICH FROH in Coimbra gelandet zu sein! Die beste Entscheidung ever und Barcelona ist wahrlich keine Stadt um dort zu leben.

Zuerst zu den guten Seiten: Die Stadt ist einfach wunderschön. Die Architektur ist großartig und auf eine sehr organische, lebendige Art und Weise verspielt. Alles ist bunt, die Formen der Häuser und Fassaden meist weich und organisch. Das zusammen mit den allgegenwärtigen Palmen und anderen Pflanzen verleihen der Stadt ein Flair wie ich es noch nie kennen gelernt habe. Südländisch umschreibt es nur halb, es ist auch noch etwas anderes... fast südamerikanisches... das hier in der Stadt seine Blüten treibt. Nicht umsonst hat Gaudi hier seine kühnen Träume von „lebenden Häusern“ verwirklichen können und nicht umsonst ist es eine angesagte Stadt in der Künstlerszene geworden.

Die Altstadt ist sehr gotisch gehalten und besteht aus hohen Häusern mit engen dunklen Gassen, alten Palästen die ihre spitzen Türme und Bögen kühn in den Himmel strecken, und ebenfalls mehrstöckigen alten Bürgerhäusern. Barcelona ist reich und so kann auch die moderne Architektur durchaus mit der alten mithalten und steht in verspielter Bauweise ihren Vorgängern um nichts nach. Außerdem hat Barcelona etwas gaaaanz wichtiges: Einen Strand (!!) und viele künstliche Inseln die man über Brücken und Dämme oft zu Fuß erreichen kann. Eine Stadt am Strand das kann schon ordentlich was. Wenn man aus den gotischen Häuserschluchten nach oben blickt und sieht, wie Möwen über den Himmel ziehen während man immer noch das Salzwasser riecht, ist das schon ein lässiges Gefühl.

Zu den schlechten Seiten: Ich glaube Barcelona war einmal echt nett zum leben, aber der Massentourismus hat die Stadt ungefähr so herzlich wie Salzburg werden lassen. Man hat überhaupt den Eindruck das „Hola“ nichts anderes wie „gib mir dein Geld“ heißt. Und man hört es überall. Sehen wir es einmal positiv und sagen, daß die Katalanen sehr geschäftstüchtig sind. Sie stehen vor jedem Lokal und Geschäft und haben es ganz besonders auf die Touristen abgesehen. Wer in den Ramblas was ißt oder einkauft, ist wirklich selber schuld. Klar bin ich von Portugal ein wenig verwöhnt was Preise angeht, aber in den Ramblas und der näheren Umgebung ist es einfach schon lächerlich, was Preise und Abzocke angeht. 7 Euro für ein Bier ist ziemlich normal und einheimische würden sich hier wohl auch nie blicken lassen. Man hat permanent das Gefühl für die Leute ein laufender Geldschein zu sein.

Was für den legalen Markt gilt, gilt noch viel mehr für den Schwarzmarkt. Überall wollen einem irgendwelche Leute (meist sichtlich Immigranten) irgendeinen Ramsch andrehen. Der „graue Markt“ , also das weiterverkaufen eigentlich legaler Ware (so was wie Bierdosen am Strand) treibt in Barcelona bunteste Blüten und völlig überteuert wollen einem die Leute alles von Snacks bis sinnlosem Kirtagsplunder andrehen. Sie reagieren sehr schnell auf Chancen, wenn es zu regnen anfängt kommen auch schon alle mit Schirmen zu verscherbeln angelaufen und sind fast noch aufdringlicher zu ihren potenziellen Kunden/Opfern. Speziell gilt das für blonde blauäugige wie mich.

Ich habe überhaupt noch nie eine ethisch derart sauber gestaffelte Stadt/Gesellschaft gesehen. Die Dealer und Huren sind schwarz, die Libanesen und Marokkaner bestreiten den grauen Markt und den Taschendiebstahl, die Opfer für den ganzen Blödsinn sollen die Weißen sein, die von vornherein als reiche Säcke gelten. Wie sehr ich das verabscheue kann ich in Worten gar nicht schreiben. Ist wirklich nur Portugal eine Insel der seeligen was Rassismus und Co betrifft?

Wenn man irgendwann um 3 oder 4 in der Früh (ja Barcelona geht viel früher schlafen als Coimbra) nach Hause geht und von Huren und Dealern bestürmt wird, während man noch ein Auge auf die Taschendiebe haben sollte, fragt man sich dann wirklich was man hier eigentlich macht...

In Barcelona stellen die Alternativen, also Leute mit langen Haaren und wilden Piercings, die relative Mehrheit der Jugend – natürlich nur der einheimischen. Das läßt die Stadt zwar keineswegs sozial gerechter oder auch nur annähernd ökologischer werden, aber es führt zu einer sehr aktiven Kunstszene und allein wie sich manche Leute anziehen ist schon sehr sehenswert. Weil es so viele sind hat die Werbung schon längst darauf reagiert und alles was irgendwie an ein jüngeres Publikum verkauft werden sollte wird dementsprechend „klassenkämpferisch“ beworben. Was für ein Dreck! Wie könnte man eigentlich eine Subkultur noch besser aushöhlen? Das ist also das Schicksal einer „hippen“ Stadt...

Die einzigen sympathischen Leute, die ich kennen gelernt habe, waren ein paar Vagabundos am Strand, die sehr kunstvoll riesige Sandburgen bauen und dann halt ein Schale für Opfergroschen davor aufstellen. Ich habe mit einem von denen ein wenig geredet und der hat mir – siehe da – ohne etwas dafür zu wollen eine Dose Bier in die Hand gedrückt und mir erzählt wie sie es so bewerkstelligen zu überleben. Die schlafen am Strand und teilen ihre Einnahmen aus Sandburgenbau und Co und versuchen sich so gut es geht gemeinsam durchzuschlagen.

Am letzten Tag haben wir dann gemacht, was man in Barcelona wirklich machen kann: In einen der Clubs am Strand gehen und feiern als ob es kein morgen gäbe. Zusammen mit Typen im Anzug, zwei katzenhaften Asiatinnen und alles im nobel Style haben wir die Nacht durchgefeiert wie man es wohl wirklich nur in Barcelona kann. Ja das ist VERDAMMT GEIL, vor allem weil man zum „rausgehen“ einfach direkt an den Strand geht und die Musik hören kann während sich die Wellen am Sand brechen. Das ist also das Barcelona für das alle kommen.

Vom Fortgehen sind wir direkt zum Flughafen und ich habe meinen Kater in mehreren 1000m Höhe ausgeschlafen und bin gerade heilfroh wieder in Portugal zu sein. Spanien kriegt noch eine Chance (Salamanca) und wenn das genau so ist, dann habe ich das Land eigentlich schon gesehen und werde mir in Hinkunft eher so was wie Marroko anschauen...