Heute hatten wir mehr oder minder frei an der Uni, weil nämliche Greve geral (Generalstreik) angesagt ist. Wenn man ein bisschen hinter die Kulissen von Erasmus-Wonderland schaut, findet man schnell heraus, daß die Portugiesen im Vergleich zu uns scho ziemlich arm sind. Weil aufgrund von irgendwelchen Rechenproblemen bei den Banken ein paar Euro im Staatshaushalt fehlen hat sich die Regierung doch tatsächlich dazu entschlossen die ohnedies schon marginalen Beihilfen und Sozialleistungen noch zu kürzen. Irgendwie überall das gleiche Spiel in allen Ländern. Ich würde das eher als neues Geschäftsmodell der Banken bezeichnen und nicht als Krise.
Naja wie dem auch sei: Heute frei, also gestern fortgehen. Gratis Filmvorführung im HS der Psychologie. Thema Wasser, Menschheit und Zukunft... nur so viel: Gier ist eine ganz schlechte Eigenschaft im Umgang mit Ressourcen und zum Glück leben wir (ihr) in Österreich... Nach solch schwerer Kost sind wir dann doch recht schnell beim Portwein gelandet, den wir in der recht lauen Nacht auf meiner Dachterrasse leeren konnten und haben uns dann ins Nachtleben gestürzt. Ich habe dazu auch meine erste dichte Diskussion über Chemie und Nomenklatur auf portugiesisch abgewickelt und bin richtig stolz auf mich, daß das geklappt hat. Zumindest hatte ich den Eindruck, daß es das hat...
Also mal wieder ins Nachtleben, mittlerweile für mich schon richtig üblicher Wahnsinn in der Stadt, weil am nächsten Tag frei ist. Jubel, Trubel, Heiterkeit in einer warmen Nacht die zu jeder Stunde noch verschwommener gewirkt hat. Irgendwann bin ich dann plötzlich allein dagestanden oder besser zu mir gekommen und wollte die Chance ergreifen um mich heim zu schleppen. Aber siehe da, eine Gruppe Brasilianer hat mich aufgelesen und NOCH AMAL mitgeschliffen. Resultat heute beim Aufstehen: Gaaanz schlimm.
Netter Zug des Greve Geral: Eine Cantina hat heute offen gehabt, um uns arme Kinder auch zu speisen und noch dazu war das Essen dort heute ausgezeichnet. Hoffen wir, daß die Leute auch erreichen wofür sie auf die Straße gehen. Auf jeden Fall sehr nett, daß sie uns nicht dabei verhungern lassen, was ich ja auch eingesehen hätte ;-)
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