Ich habe mich ja schon richtig gewundert, daß seit dem Latada, das mittlerweile wieder einige Wochen her ist, eigentlich kein weiteres mehrtägiges Studentenfest angebrochen ist. Aber in dieser Sache ist auf die Portugiesen Verlaß und so gibt es aktueller Weise die Noites do Outono – übersetzt so viel Herbstnächte.
Und Herbst trifft die Sache eigentlich auch recht genau. Die Temperaturen sind weit entfernt von dem was man in Österreich unter kalt verstehen würde aber sie laden auf jeden Fall nicht mehr dazu ein die Nächte im Freien zu verbringen wie bisher. Man kann eigentlich auch nur mehr an besonders warmen Tagen tagsüber allein mit Leiberl raus, und die Nächte ohne Jacke geht gar nicht mehr. Was mir hier in Portugal ein wenig fehlt: Wenn es schon kühl/kalt werden muß, dann hätt i wenigstens gern a romantischere Stimmung. Das geht in Österreich ziemlich gut mit Schneefall und Glühwein läßt sich die Zeit nämlich gut aushalten. Hier isses einfach nur kühl und es regnet ausgesprochen oft.
Zurück zu den Noites: Da wir uns also in beschriebener Klimasituation befinden, finden diese Noites meistens in den Fakultäten statt. Letztes Mal war das dann ungefähr so:
Treffpunkt größter HS der Psychologie. Verschiedene Tunas (die studentischen Orchester, die ich in am anderen Artikel scho mal erwähnt hab) wetteifern miteinander um die Gunst die Publikums. Es läuft eigentlich immer gleich ab: Vorher 2 melancholische Lieder und am Ende ein fröhliches und mitreißendes. Es ist wirklich ein Genuß ihnen zuzuhören!! Und ich muß sagen die Tuna der medizinischen Fakultät kann wirklich was.
Am Ende sind wir dann alle (inklusive der Tunas) ins Santa Cruz gegangen, dem Nobelcafé in Coimbra, in dem man für 5cl Whisky tatsächlich 3 Euro zahlen muß. Dafür befindet es sich auch in einem alten gotischen Bogengewölbe. Naja, man gönnt sich ja sonst nichts... Und so sind wir mit den Tunas, die natürlich hin und wieder doch musikalische Einlagen bringen mußten, bis spät in die Nacht dort gesessen haben gefeiert und getrunken.
Irgendwie fühle ich mich gar nicht mehr fremd in dieser Stadt. Als Erasmus-Student hat man zwar von vornherein einen gewissen Ruf, aber man ist trotzdem oder vielleicht gerade deswegen schon sehr willkommen. Wenn man ein zumindest ein bisschen portugiesisch spricht und noch dazu trinken kann, hat man eigentlich schon alle Voraussetzungen für die soziale Akzeptanz erfüllt. Wär doch fein, wenn das in meinem Land auch so wär...
hey, habe gerade meine persönliche Glühweinsaison eröffnet (für den 23.11. recht anständig denke ich).
AntwortenLöschenkurze news: wir werden Karoline jetzt schon kurz vor Weihnachten besuchen, verbunden mit einem vorherigen Trip nach Paris. Das heißt die Portugalsause wird exclusiv für o senhor reserviert:-)
Mah das müß ma uns nu timing-mäßig ausmachen. Skype wär da a Idee...
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