Donnerstag, 10. März 2011

Abreit und das Rundherum

So mittlerweile stecke ich mitten in meiner Diplomarbeit. Das beeinflußt natürlich jetzt meinen Schlaf-Wachrhythmus stark, weil ich jeden Tag um 9 aufstehen muß um dann um 10 im Labor zu erscheinen. Zumindest wäre das so abgemacht, die Realität schaut dann doch so aus, daß ich um 10 immer noch der erste bin... sympathisches Land irgendwie.

Um kurz zum umreissen worum es eigentlich geht: Wir züchten Zellkulturen aus einer Krebslinie. Für die nicht-Biologen unter euch: Man züchtet die Zellen in einer Nährlösung und behandelt sie wie rohe Eier, weil man nicht will, daß sie vorzeitig aus dem Leben scheiden. Wenn sie sich dann oft genug geteilt haben, sprich wir genug von ihnen haben, vergifte ich sie stückchenweise mit einer Kombination aus verschieden Zytostatika und messe den Effekt. Die Hoffnung dahinter wäre einen möglichst großen Effekt dann auch in Menschen zu erzielen, die an Krebs leiden. Da ich für die Diplomarbeit ausgesprochen wenig Zeit habe, hoffe ich schnell zu verwertbaren Ergebnissen zu kommen. Die sollte ich dann fast noch schneller in eine ca. 100 Seiten Arbeit quetschen und diese Arbeit muß ich dann hier vor einem Prüfungssenat verteidigen und Erasmus-sei-Dank auch in Graz noch einmal um dann finalmente mein Studium abzuschließen.

Außerdem habe ich wieder begonnen Capoeira zu trainieren. Für alle die in der brasilianischen Kultur nicht so bewandert sind. Capoeira hat begonnen als eine Martial-Art, die die Sklaven Brasiliens auf ihren Feldern betrieben. Weil das natürlich zu jener Zeit verboten war haben sie es als afrikanischen Tanz getarnt, der den Sklaven ja noch erlaubt war. Über die Zeiten hinweg hat es die Capoeira geschafft sich von den vielen Vorurteilen zu befreien – sie war lange Zeit verboten – und ist heute quasi Nationalsport Brasiliens, zumindest nach dem Fußball. Die Capoeira ist dunkel, wild, rhythmisch hat einen Hauch von Dschungel und viel von afrikanischem Rhythmus. Der körperliche Übung verlangt einem einiges ab, vor allem auch weil unser Mestre ein ausgesprochener Sadist ist.

Der Mestre: Er ist ein groooßer schwarzer Mann, der vorwiegend aus Muskeln und Sadismus zu bestehen scheint. Klassische Konversationen schauen ungefähr so aus „Laß mich hier liegen, ich möchte sterben“ - „Steh auf und mach die Übung gefälligst noch 3 mal, dann hast du meine Erlaubnis zu sterben“. Wenn er einem freundlich auf die Schulter klopft, würde man gern einmal die Sache röntgen lassen ob auch wirklich nichts gebrochen ist...

Tja und zum surfen habe ich mir fest vorgenommen erst dann Zeilen zu schreiben wenn ich am Brett gestanden bin. Weil die Wellen nicht immer gleich sind, und ich nicht jedes Wochenende gehen kann, steht das noch ein bisschen in den Sternen.

1 Kommentar:

  1. haha, offenbar gehört es sich, dass die Mestres alle gehörige Schleifer sind:P
    Da geh ich lieber Shiatsu, das ist so cirka das 100%ige Gegenteil von körperlicher Anstrengung ...

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