Die Welt scheint sich rundherum in den Medien unglaublich zu beschleunigen während ich hier mein Labor- und Erasmusleben führe. Weil ich noch nicht sooo viel zu tuen habe komme ich viel zum Medienkomsum und mache mir halt so meine Gedanken...
Die Worte, die ich momentan so lerne wenn ich Nachrichten schaue sind Sachen wie „derrotamento nuclear“ und „usina“ also Kernschmelze und Kraftwerk. Weiters noch viel über Aufstandsbewegungen die vor allem ehemalige Diktaturen betreffen, im Inland über „greves“ also Streiks und und. In Portugal geht uns allmählich das Benzin aus und die Tankstellen sind quasi leer. Ich habe bisher, mit Ausnahme der kurzen Zeitspanne nach 9-11, nie das Gefühl gehabt das sich die Welt so schnell bewegt. Selbst die traditionell unendlich inlandsfixierten portugiesischen Medien bekommen jetzt was sehr internationales. Vielleicht auch weil es den ganzen Inlandsjournalisten auch an Benzin mangelt um mit ihren Kameras durch die Gegend zu kommen.
Die Vernetzung und ihre Resultate sind eigentlich viel weitreichender als ich das bisher angenommen habe. Der Vater meines Mitbewohners (beide Portugiesen) arbeitet in Angola, wo sich gaaanz langsam ein neuer Aufstand abzuzeichnen beginnt. Der ist natürlich inspiriert von den Geschehnissen in Nordafrika. Wenn man bedenkt, daß die amerikanische Unabhängigket als Vorbild für Jahrzente später stattfindende Revolutionen (die französische u.a.) Pate gestanden ist, kommt es einem sehr wild vor, daß jetzt eigentlich nicht einmal mehr Monate vergehen um das Feuer vom einen Ende des Globus zum anderen zu tragen.
Wie das in Angola weitergeht wird auch spannend. Vor allem weil die Erinnerungen an den über 40-jährigen Bürgerkrieg noch immer sehr wach sind und dort alles Politische ein brandgefährliches Spiel ist. Ich habe in einem Buch ein wenig über die Gräuel, die dort geschehen sind, gelesen und mich dann entschlossen mir das nicht bis zur letzten Seite anzutuen... Mein ehemaliger japanischen Laborkollege, der im geographisch gut geschützten Yokohama lebt, hat mir auf jeden Fall versichert, daß es ihm gut geht aber noch hinzugefügt: „Pray for Japan“. So dreht sich also die Welt heute am 16. März 2011.
Irgendwie schräg oder?
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