Donnerstag, 21. Oktober 2010

Die Geschichte der schwarzen Umhänge

Gestern am Abend wurde mit der Serenata, einem hinreißend traurig gesungenen Fado, am Praça do Mercado feierlich das Latada eröffnet. Latada ist ein 5 tägiges Studentenfest im Herbst und die zweitheiligste Angelegenheit im akademischen Kalender nach der Queima das Fitas (die dann im Mai statt finden wird). Die Stadt steht Kopf, auf der Uni erwartet mal wieder niemand Anwesenheit und irgendwie hat das ganze neben dem üblichen Festgebrüll und Co sogar a richtig romantische Note. Hier ein Bild von der Straße die ZUM Praça do Mercado führt, der selber berstend voll war. Soo viele Menschen in Kostümen. Grund genug sich noch mal ein paar Gedanken dazu zu machen.



Ich habe euch ja schon erzählt, daß die traditionelle Studentenbekleidung hier versehen ist mit einem schwarzen Cape. Dieses Cape ist aus einem schweren dicken Stoff genacht und macht auch wirklich viel mit in der Zeit des Studiums. Ich habe bis jetzt folgende Sachen (eine Auswahl) beobachtet:

Normal: Sich ganz normal drin einwickeln, wenn es kalt ist. Da sie sehr großzügig geschnitten sind, kann man sie gut und gerne 2 mal um den gesamten Körper wickeln.

Romantisch: Es haben auch schnell amal 2 Leute unter dem Cape Platz. Inbesondere die Burschen wickeln im wahrsten Sinne des Wortes ihre Komilitoninnen darin ein.

Freundschaftlich: Das gleiche wie oben nur meist zwischen Mädchen der Fall.

Frivol: Als Sichtschutz um darunter was auch immer zu machen. Man hört aus dem schwarzumwickelten Paar (hoffentlich warens nur 2...) Kichern und allerhand Sachen... hmm

Ehrenrettung: Wenn die Leute dann doch amal reihern müssen, was schon ziemlich oft amal vorkommt bei den Festen hier, dann machen v.a. bei Mädchen die Freundinnen mit aufgeschlagenen Capes einen Sichtschutz.

Sportlich: 2 Capes zusamenknoten einrollen und als Springschnur benützen... Seilspringen für Dichte...

Gemein: Am Brunnen eintauchen und naß machen... dann um das Opfer herumwickeln.

Allgemein: Als Schutz und Auffang von allen Arten von Flüssigkeiten – vorwiegend Alkohol, aber auch Erbrochenes etc...

Festlich: Bei dem Lied „Coimbra é nossa“ wird nach dem ziemlich rhytmischen Geschrei am Ende das Cape von allen am Ende gleichzeitig in die Luft geworfen, was auf einem gut gefüllten Platz (so wie gestern gesehen) kurz quasi den Himmel verdunkeln kann.

Siehe dazu
http://www.youtube.com/watch?v=e4jSa8GNuHE
am Praça do Mercado gestern ziemlich genau so ausgesehen.

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