Es schaut finally so aus, daß es doch noch was werden wird mit Figueira da Foz – also mit dem Ozean. Ich habe schon vor einigen Tagen Eurico kennengelernt. Er ist einer der (noch wenigen) Portugiesen, die bereits jetzt in Coimbra sind, wo das Unileben ja erst in der nächsten Woche losgehen sollt. Er und seine Kollegen sind so richtige Surfer wie sie im Buche stehen. Irrsinnig entspanntes und ruhiges Gemüt, trainiert und irgendwie strahlend, und wann immer sie können irgendwo am Atlantik. Sie haben sich bereit erklärt mich am Wochenende mitzunehmen und mich amal einzulernen. Das schaut dann so aus, daß man als Neuling mit 2 erfahrenen Surfern rausgeht und dann seine ersten Geh (oder besser Stehversuche) auf dem Brett macht. Die Wellen hier können sehr heimtückisch sein und wenn ich an die leichtsinnigen Touristen in unseren Bergen denke, bin ich recht froh um erfahrene Führung. Weil die Surfistas (ja, heißt hier wirklich so) natürlich wieder irgendwen kennen, kann ich mir die Ausrüstung an der Küste für a paar Euro pro Tag ausleihen. Ich bin schon sehr gespannt...
An der Uni stehe ich jetzt (2 Wochen nach Ankunft) kurz vor meinem Zugang zum online-System, das man wohl unbedingt braucht, um einen Stundenplan oder ähnliches zu erhalten. Dies ist meine große akademische Aufgabe für diese Woche und dann sollt ichs so weit haben. Nächste Woche gehen dann die Vorlesungen und Kurse los. Das verspricht scho mal jetzt mehr und noch mehr Chaos. Am Montag krieg ich auf jeden Fall meine Cartão (StudentCard) und kann dann endlich mal die gesamte Infrastukrtur nutzen, und nicht zu vergessen die ganzen vielen Museen der Uni gratis anschauen. In mehr als 800 Jahren Geschichte hat sich einiges an sehenswertem Plunder inklusiven Räumen dafür angesammelt.
Nach 2 Wochen Reizüberflutung sehne ich mich tatsächlich mal nach einem bisschen Ruhe. Da die Wohnsituation nach wie vor sehr improvisiert ist und sowieso und überhaupt alles in Bewegung ist, ist diese allerdings gar nicht so leicht zu kriegen. Gestern habe ich mich mal ganz assozial allein auf eine der mitteralterlichen Mauern gesetzt und einfach mal eineinhalb Stunden dem Sonneuntergang (der an diesem Abend besonder rot war) zugeschaut. Danach bin ich dann zu Fernando, einem sehr netten Brasilianer, und wir haben auf seinem Balkon ein wenig Wein getrunken und über alles mögliche einfach amal in Englisch geredet. Mir geht nach 2 Wochen das erste Mal wirklich der österreichische Dialekt und der Humor ab. So ganz ohne nachdenken zu müssen einfach zu sagen was man sich denkt und verstanden zu werden hat schon was. Da ich hier der „einzige meiner Art“ bin, ergibt sich das halt so nicht. Ich hoffe einfach amal sehr auf besseres portugiesisch.
Was auch ganz witzig ist und mich sehr an Innsbruck erinnert: Die Leute mit denen ich gleich am allerersten Tag zusammen getroffen bin, sind nach wie vor meine engsten Freunde, mit denen ich mit Abstand am meisten erlebt und – Wohnung und Verzweiflung – auch am meisten mitgemacht habe. Entweder ist es tatsächlich das Schicksal, das einen sofort mit seinen Leuten zusammenführt oder es ist einfach so, daß es halt so ist. Wie dem auch sei, ich blicke schon mit Vorfreude in mein Wochenende und hoffe, daß es euch allen gut geht sooo weit hinter den 7 Bergen...
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