Samstag, 18. September 2010

Essen und Co

Die Mensa: Es gibt hier mehrere Mensen, die alle der Orientierung wegen verschiedene Farben haben. Besser gesagt: die Sessel und ein wenig Metall dort hat diese Farbe, sonst nichts. Aber das reicht aus. Und so trifft man sich normalerweise in der „amarela“, also der gelben zum Futtern, oder gegenüber in der „azul“, also der blauen. Alle befinden sich mehr oder minder nebeneinander und haben irgendwie verschiedene Öffnunszeiten und irgedwas mit den Preisen ist da auch anders... verstanden habe ich bis jetzt noch nicht, die anderen auch nicht... macht nix... bleiben halt in der Amarela.

Das Essen ist... naja Mensa halt, und auch von ein wenig schlechterer Qualität als in Österreich, dafür kostets auch nur 2,15 (Hauptspeise, Salat, Trinken, Nachspeise, Suppe, Brot). Selbst bei den billigen Preisen im Land geht das dann wohl nicht ganz ohne staatliche Förderung zu. Nettes Detail: Die Mensa gibt bis 9:30 PM (!!!!) Futter aus und so ist es auch dann oft der Startpunkt für eine Tour ins Nachtleben. Außerdem wohn i ja jetzt im Univiertel und wenns mich nicht kochen schert – also meistens – dann nehm i halt die strapaziösen 2 min in Kauf und geh dorthin.

Überhaupt hat in Portugal das Essen noch einen etwas anderen Stellenwert als in Österreich, was mit dem auch anderen Stellenwert von Zeit und Geld zusammenhängen dürfte. Wenn zum Bsp. einer der Punks sein zusammengeschnorrtes Geld zum Futtern herbringt und gern gaaaaaaanz viel auf seinen Teller hätte, dann lacht auf der anderen Seite der Theke wer gutmütig und schaut, daß der Junge auch wirklich nicht verhungert... Resultat: mehr oder minder eine Pyramide auf dem Teller des grinsenden Punks. Überhaupt hat die Mentalität hier was viel... hmm... familiäreres. Schwer zu sagen, aber sehr angenehm. I versteh schö langsam warum in Mitteleuropa Depressionen und solche Sachen ein viel größeres Problem darstellen. Wenn einen alle behandeln wie den sympathischen Lausbub (portug. „rapaz“) aus der Nachbarschaft, kann der Tag eigentlich nicht wirklich schlecht werden.

Nachteil in Portugal: Das Wasser. Man kann es angeblich trinken, ich kann es kaufen. Aus der Leitung riecht es nach Chlor, überhaupt ist diser Geruch hier überall wo es um Wasser geht allgegenwärtig. Da 2L Wasser ungefähr 20C im Geschäft kosten tue ich es mir an und schleppe es vom Pinog Doce (DER Supermarktkette hier) auf meinen Berg/Hügel hoch.

Womit wir schon beim nächsten Thema wären: Supermarkt an und für sich eine nette Sache, halt nicht gaaaaaaanz so sauber, aber man findet dort alles, neben den Waren auch bekannte Gesichter aus dem Nachtleben, die genau so verzweifelt versuchen sich zurecht zu finden wie man selbst. Kleiner Haken an der Sache: in allen Supermärkten haben sie irgendwo einen Fischverkauf und ich kann diese Ecke bei besten Willen nicht betreten *wüüüüüüüüürg*. Gemeinerweise findet sich IMMER dort die Schokolade, ohne deren regelmäßigen Einnahmen ich kaum leben kann (Theobrominsucht liegt bei uns in der Familie...).

So dann wünsche ich euch eine schöne Nacht, aus meiner WG dringen scho überall Tierlaute und Operngesang (ja wirklich...) also sollten wir uns dann ans Fortgehen machen. Adieu und bis bald

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